Diskussion Gemüse-Wertschöpfungskette

Wo steuert die bio-regionale Gemüse-Wertschöpfungskette hin?

Am 05.11.2024 fand das zumindest offiziell letzte Netzwerktreffen des Bundesprojektes GemüseWert mit 32 Expertinnen & Experten aus der gesamten bio-regio Gemüsewertschöpfungskette aus der Metropolregion Nürnberg statt.

Kern der etwa 4,5 stündigen Veran­stal­tung bildete eine rege Fish-Bowl Diskus­sion mit dem Titel „Wo steuert die bio-regionale Gemüse-Wert­schöpfungs­kette hin?“ rund um die zentrale Frage: „Wie können Aus­schrei­bungen für die städ­tische Mittags­ver­pflegung um­ge­staltet werden, damit mehr bio-regio Gemüse zum Einsatz kommt?“

Im inneren Diskus­sions­kreis der Fish-Bowl be­rich­teten folgende Exper­tinnen & Experten aus Ihrer täg­lichen Arbeit:

Fish-Bowl Diskussion

Mitte links: Anna-Lena Dworschak, Bayerische Bio-Königin und Nach­folgerin im elter­lichen Gemüse­bau­betrieb aus dem Nürnberger Knoblauchs­land, im Uhrzeiger­sinn rechts davon Britta Walthelm, Referentin für Umwelt und Gesund­heit der Stadt Nürnberg, Thomas Domani, Geschäfts­führer der Lehrieder Catering-Party-Service GmbH & Co. KG, Christina Kubale, Ver­gabe­management, Stadt Nürnberg, Moderation: Felix Schmidling, WSK-Manager bei Franken-Gemüse Knoblauchs­land eG, Prof. Dr. Jan Niessen, wissen­schaft­liche Be­gleitung GemüseWert-Projekt von Seiten der TU Nürnberg, Matthias Kipple, Standort­leiter Epos BioPartner Franken.

Zusätzlich blieb ein Stuhl unbesetzt, welcher durch Publikums­gäste für Fragen an die Experten­gruppe jederzeit besetzt werden konnte.

Das Fazit war am Ende, dass es gemein­same Be­stre­bungen und Ab­spra­chen zu Menge und Preis im Vor­feld der An­bau­pla­nungen für das Folge­jahr brauche, damit zum einen die Erzeuger­seite Sicher­heit für die Ab­nahme Ihrer Erzeug­nisse hat und zum anderen die Caterer mit einer Ware X zum Preis Y in etwa übers Jahr hinweg rechnen können. Die Schwierig­keit ist bisher aller­dings, dass durch die EU-weiten Aus­schrei­bungs­be­stim­mungen der Stadt und knapper Haus­halts­mittel, der ab­ge­ge­bene An­ge­bots­preis, um einen Zu­schlag für die Warm­ver­pfle­gung zu be­kom­men, sehr knapp kal­ku­liert ist und wenig Spiel­raum für bio-regio­nale Er­zeug­nisse ermöglicht. Folge­dessen kommt das ein­ge­setzte Bio-Gemüse meist von kon­ven­tio­nel­len Gastro­groß­händ­lern aus anderen EU-Ländern oder wird als TK-Ware geliefert.

Um vermehrt, bio-regionalen Gemüse­er­zeu­gern & Caterern Zugang zum regio­nalen AHV-Markt zu geben, müsse man bis März 2025 die Aus­schrei­bungs­kriterien dahin­gehend ge­stal­ten, dass Er­zeug­nis­se mit dem Baye­ri­schen Bio-Siegel durch Be­wertungs­kriterien zu­sätz­lich honoriert werden und nur maximal 3 anstatt 5 Lose bei der Abgabe für ein An­gebot ge­bündelt werden dürfen.

Für die kommenden Nürnberger Stadt­rats­be­schlüsse Anfang 2026 braucht es hin­gegen eine bio-saiso­nale Min­dest­quoten für die städ­ti­sche Mittags­ver­pflegung. Das würde zwar eine Herab­senkung der aktuellen Bio-Quoten bedeuten, würde aber die regionale Wert­schöpfung ankurbeln und könnte folgender­maßen for­mu­liert werden: Einsatz von mindestens 70 % bio-saisonaler Produkte in Kitas, 50 % in Schulen und 30 % bei sonstigen städ­tischen Ein­rich­tungen und Ver­anstal­tungen bis 2030.

Auch, wenn die offi­zielle BÖL-För­de­rung bis Juli 2025 aus­läuft, bleibt die Franken-Gemüse Knoblauchs­land eG weiter­hin als potentieller Gemüse­liefe­rant gesprächs­bereit und will weitere Treffen/Exkur­si­onen/Schu­lungen für die AHV-Akteure zur weiteren Ver­tiefung der Wert­schöpfungs­ketten­ver­stetigung anbieten.

Wo steuert die bio-regionale Gemüse-Wertschöpfungskette hin?
Wo steuert die bio-regionale Gemüse-Wertschöpfungskette hin?
Wo steuert die bio-regionale Gemüse-Wertschöpfungskette hin?
Wo steuert die bio-regionale Gemüse-Wertschöpfungskette hin?
Wo steuert die bio-regionale Gemüse-Wertschöpfungskette hin?

Fotos © GemüseWert

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