Kooperative Ernährungssysteme

Kooperative Zusammenarbeit in der Kette stärkt unsere Ernährungssysteme

Kooperative Zusammen­arbeit in der Kette stärkt unsere Er­nährungs­systeme

Expertinnen und Experten aus der Agrar- und Ernährungs­branche disku­tierten am 7. April 2022 auf der digitalen Ver­anstal­tung des Natio­nalen Dialogs über „Gemein­sam nach­haltig ernähren – Koope­rative Ernährungs­systeme als Treiber der Nach­haltig­keit“. Sie sind sich einig: Regionale und kooperative Wert­schöpfungs­ketten haben viel Poten­zial für krisen­feste Ernährungssysteme.

Die Parla­mentar­ische Staats­sekretä­rin Dr. Ophelia Nick betonte die Bedeutung krisen­fester Wert­schöpfungs­ketten. Ins­be­sondere vor dem Hinter­grund der der­zei­tigen geo­poli­tischen Lage, brauche es wieder mehr regionale Er­zeugung von Lebens­mitteln und Wert­schöpfung auf unterschied­lichen Ebenen.

Dr. Hanns-Christoph Eiden, BLE-Präsident und Leiter des Nationalen Dialogs zu Ernährungs­systemen, stellte heraus: „Die heutige Ver­anstaltung hat gezeigt, dass viel Engage­ment und Potenzial für mehr koope­ra­tive Zusammen­arbeit in der Agrar- und Ernährungs­wirt­schaft vor­handen ist. Nun müssen Strukturen ge­stärkt werden, um das Vor­handene noch besser nutzen und breiter um­setzten zu können.“

Kooperative Ernährungs­systeme: Investi­tionen gemeinsam schultern

Eine große Rolle schrieben die Teil­nehmen­den einer partner­schaft­lichen Ver­knüpfung von Erzeu­gung, Ver­arbei­tung, Logis­tik, Handel und Konsum innerhalb einer Region zu. Dabei sollten die Inte­res­sen aller Parteien möglichst gleich­be­rech­tigt ver­teilt werden. Eine besondere Heraus­forde­rung besteht darin, die Produkte im für die Ab­nehmer passenden Ver­arbeitungs­grad an­zu­bieten, beispiels­weise ge­schälte Kartoffeln für die Außer-Haus-Verpflegung. Es werden häufig Investi­tionen nötig, die leichter in ko­operativen Ernährungs­systemen ge­mein­sam ge­stemmt werden können. Zu­sätzlich können solche Investi­tionen durch die Land­wirt­schaft­liche Renten­bank gefördert werden.

Um geeignete Strukturen zu schaffen, stehen öffent­liche Förder­mittel und Be­ratung bereit. Die Transpa­renz über die jeweiligen Förder­möglich­keiten sollte aus Sicht der Teil­nehmen­den er­höht und der Zu­gang zu diesen vereinfacht werden.

Landwirtschaft­liche Bildung wichtig

Eine Schlüssel­rolle komme auch der gesamt­gesell­schaft­lichen Bildung zu land­wirt­schaft­lichen Themen vom Kinder­garten bis zum Erwachsenen­alter zu. Viele Initiativen setzen hier bereits an, wünschen sich aber einen von der Bildungs­politik ge­tragenen An­satz. Als wichtig in diesem Kontext erweise es sich, Kon­sumen­tinnen und Konsumen­ten zu erklären, wie sich faire Preise zusammensetzen.

Veranstaltung verpasst?

Wie bereits bei den vergangenen Ver­anstaltun­gen zum Nationalen Dialog zu Er­nährungs­systemen steht auch diese im Nach­gang als Mit­schnitt auf www.ble‑live.de zur Verfügung.

Food Systems Summit Dialogues

V.l.n.r.: Stephan Menzel (Deutscher Evangelischer Kirchentag), BLE-Präsident Dr. Hanns-Christoph Eiden, Anna Katharina Blomenkamp (Landwirtschaftliche Rentenbank), Andrea Winter (Bundesverband der Regionalbewegung), Michael Wimmer (Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg), Ann-Christin Weber (Senatsverwaltung Berlin), Dr. Christoph Schmitz (Acker e. V.), Felix Schmidling (Franken-Gemüse Knoblauchsland). Quelle: BLE


Hintergrund

Erfahren Sie mehr zum Hintergrund des nationalen Dialogs unter…

Nationaler Dialog zu Ernährungssytemen

Gemeinsam nachhaltig ernähren

Die Veranstaltung ist Teil eines länger­fristigen Dialog­prozesses im Kontext des UN-Welt­gipfels zu Ernährungs­systemen, den die Bundes­anstalt für Land­wirtschaft und Er­nährung (BLE) im Auftrag des Bundes­ministeriums für Ernährung und Land­wirt­schaft (BMEL) unter dem Titel „Gemeinsam nachhaltig ernähren“ mit mehreren Ver­anstaltun­gen und der inter­aktiven Dialog­platt­form www.ble‑live.de durchführt.

Akteure aus Land- und Ernährungs­wirtschaft, Wissen­schaft, Ver­waltung und Zivil­gesellschaft haben hier die Mög­lich­keit, sich direkt zu ver­netzen und Lösungen für nach­haltige Er­nährungs­systeme in Deutschland auch vor dem Hinter­grund globaler Heraus­forde­rungen ge­mein­sam zu ent­wickeln. Die Er­geb­nisse fließen in die poli­tische Arbeit der Bundes­regierung in die Agenda 2030 und die Er­reichung der 17 Nach­haltig­keits­ziele sowie des UN-Welt­gipfels zu Er­nährungs­systemen (UN FSS) ein.

Gemeinsam nachhaltig ernähren
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