Initiative 30 für 30

Initiative „30 für 30“

Die Initiative „30 für 30“ wird finanziell unterstützt vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und feder­führend von der Alp Bayern umgesetzt.

Die Initiative möchte die Vorteile der Aus­lobung von Bio-Ware aus Bayern, die Stärkung der Markt­position heimischer Bio-Ware und die Erkenn­bar­keit von Bio aus Bayern unter­stützen. Sie trägt so zu „mehr Bio aus Bayern“ und damit zum Ziel des Programms BioRegio 2030 bei, wonach 30 Prozent der land­wirtschaft­lichen Flächen in Bayern im Jahr 2030 ökologisch be­wirtschaftet werden sollen.

In insgesamt 6 Etappen werden je 5 Leucht­turm­projekte ausgewählt. Sie können jederzeit ein Projekt einreichen (bis voraussichtlich Sommer 2024), da die Auswahl in mehreren Etappen stattfindet. Für die erste Runde endete die Einreichung am 7. Dezember 2021.

Da wir viele dieser Kriterien erfüllen, haben wir mit dem Projekt GemüseWert und unserer „Gründung der Franken-Gemüse Bio eG“ die Chance gesehen und uns direkt in der ersten Phase beworben. Seit 14.03.2022 ist es offiziell, wir wurden für unsere Initiative als eines von 5 Leucht­turm­projekten in Bayern ausgezeichnet. Es war eine große Ehre für uns, dass die Bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Michaela Kaniber uns persönlich die Urkunde überreicht hat.

Wir freuen uns gemeinsam mit dem Land­wirtschafts­ministerium den Minister­rats­beschluss vom Januar 2020, welcher bis 2025 vorsieht mindestens 50 Prozent des Waren­anteils in staatlichen Kantinen aus regionaler oder öko­logischer Erzeugung an­zubieten, in die Tat umzusetzen.

Den Beitrag der Franken-Gemüse Bio eG sehen wir ganz klar in einer Aus­weitung des bio-regionalen Gemüse­absatzes idealer­weise unter Ver­wendung des Bayerischen Biosiegels. Die staatlichen Kantinen haben jetzt die Möglichkeit eine Vor­bild­funktion ein­zu­nehmen und mit gutem Beispiel voran zu gehen.


Videos

alp Bayern - Agentur für Lebensmittel Produkte aus Bayern

GemüseWert wurde als eines von fünf Leuchtturmprojekten ausgezeichnet.

Florian Wolz, Vorstandsvorsitzender Franken-Gemüse Bio eG (links) und Felix Schmidling, Bio-Wert­schöpfungs­manager, mit der Aus­zeichnung der Initiative „30 für 30“.

Initiative „30 für 30“ - Urkundenübergabe

Urkundenübergabe durch Michaela Kaniber, Baye­rische Staats­minis­terin für Er­nährung, Land­wirt­schaft und Forsten.

Fünf Leuchtturmprojekte wurden am 14.03.2022 ausgezeichnet.

Interview Biometropole

Felix Schmidling, Manager des GemüseWert Projekts, im Interview mit Conny Merkel-Schlenska, Biometropole Nürnberg.

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Interview

Biometropole  Herr Schmidling, das Ziel der Bayerischen Staatsregierung 30 % Öko­landbau bis 2030 ist schon sportlich, oder? Welches inno­vatives Konzept hilft dabei mehr Öko­landbau in Nürnberg umzusetzen?

Felix Schmidling  Das Ziel 30 % Ökolandbau bis 2030 ist auf jeden Fall ambitio­niert. Aber angesichts der Klima­krise und dem Arten­schwund auch ein längst notwendiges Ziel. Es stellt die Grund­lage dar, dass Nitrat­einträge in das Grund­wasser reduziert werden und zukünftigen Landwirte*innen in Bayern in der Land­wirt­schaft frucht­bare Böden vorfinden. Schluss­endlich trägt das dazu bei, das auch die nächste Gene­ra­tion an Landwirt*innen noch ein aus­kömmliches Ein­kommen generieren kann.

Da in Nürnberg ein breites Interesse vor­liegt mehr auf „Bio“ zu setzen, wie auch bereits in den Stadt­rats­beschlüssen seit 2003 formuliert, sind die Grund­vor­aus­setzung durchaus gut. Für das Projekt GemüseWert haben wir uns mit einem Multi-Stakeholder Ansatz dazu ent­schlossen, möglichst viele Akteure am Prozess für mehr bio-regionale Wertschöpfung für Gemüse einzubinden. Die Kooperations­partner im Projekt GemüseWert sind die Technischen Hoch­schule Nürnberg, die Bio­metropole Nürnberg und der Gemüse­erzeuger­verband Knoblauchsland. Weil die Wert­schöpfungs­kette damit aber noch nicht abgedeckt ist, stehen wir im Aus­tausch mit dem Ernährungs­rat Nürnberg, dem Bio-Verbraucher e. V., dem AELF, der LWG, dem örtlichen Bauern­verband, Ver­arbeitungs­betrieben, Ver­antwort­lichen aus der Außer-Haus-Verpflegung und dem Kultur­referat, mit dem auch schon Exkur­sionen für End­verbraucher*innen zu unseren Gemüse­bau­betrieben im Knoblauchsland stattfanden. Der Schlüssel zum Erfolg ist meines Erachtens Auf­klärung, Bildung, Geduld, gegen­seitiges Verständnis und v. a. den Öko­landbau und Bio­ernährung erlebbar für jeden in der Wert­schöpfungs­kette zu machen.

Biometropole  Was sind die größten Hürden bei der Umstellung auf Bio?

Felix Schmidling  Eine große Hürde bei der Um­stellung auf Bio ist sicher­lich, dass der Gemüse­baubetrieb in den ersten 2 Jahren der Um­stellung, das Gemüse noch nicht als „Bio“ ver­markten darf. D. h. die Kosten für den höheren Arbeits­einsatz und die teil­weise geringeren Erträge, trägt der/die Erzeuger*in. Es gibt zwar einige Ab­nehmer die „Ware aus Umstellung“ vermarkten und eine Bio-Prämie im Rahmen des KULAP Programmes des Bayerischen Land­wirtschafts­ministeriums. Diese deckt aber nur einen Teil der Mehrkosten.

Ein weiterer Aspekt ist, dass der/die Bio-Erzeuger*in oft am Markt je nach Gemüse­kultur nicht die Preise bezahlt bekommt, um kosten­deckend zu wirtschaften oder gar Rück­lagen bilden zu können. Das ist aber auch ein all­gemeines Problem in der Land­wirt­schaft. Positiv ist jedoch, dass sich eine Trend­wende abzeichnet und die Ver­braucher­aus­gaben vor allem für Bio-Gemüse seit der Corona-Pandemie im Vergleich zu den Vor­jahren deutlich zugenommen haben.

Eine Umstellung auf Ökoland­bau, kann generell erst nach mehreren Jahren beurteilt werden. Es zahlt sich aber in jedem Fall aus lang­fristig die Boden­frucht­barkeit zu erhöhen, indem man auf möglichst be­triebs­eigenen natürlichen Dünger setzt und auf Pestizide verzichtet. Dadurch macht sich der Gemüse­bau­betrieb un­ab­hängig von Konzernen und schafft sich ein eigenes resilientes Öko-System mit möglichst ge­schlossenen Kreisläufen.

Biometropole  Was erwartet Sie als Preisträger nun? Wie bringt die Auszeichnung ihr Projekt voran?

Felix Schmidling  Uns erwartet ein individuelles um­fang­reiches Werbe­paket und ein hervor­ge­hobener Auf­tritt mit Kurz­video auf der Website www.biosiegel.bayern. Des Weiteren werden wir zu Ver­anstaltungen & zu Messe­auftritten des Bayerischen Land­wirtschafts­ministeriums ein­ge­laden, um uns zu präsen­tieren. In erster Linie stellt die Aus­zeichnung für mich eine An­erkennung dar, und motiviert für die kommenden Aufgaben im Projekt.

Außerdem, erhoffe ich mir damit eine gute Ver­netzungs­möglichkeit zu den anderen aus­ge­zeichneten Initiativen und dass sich der Be­kanntheits­grad des Projektes GemüseWert und unserer neu gegründeten „Franken-Gemüse Bio eG“ dadurch erhöht. Sollte bei den Leser*innen, ein Gemüse­baube­trieb dabei sein, der eine Ver­marktungs­möglichkeit für sein Bio-Gemüse aus Franken sucht, darf er sich jederzeit gerne an mich wenden.


alp Bayern

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Agentur für Lebensmittel – Produkte aus Bayern

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